Die siebte Australienfahrt der „Fürth“
vom 4. Juni bis 2. November 1910 (DADG, Linie 2)
Anzeige der DADG vom Mai 1910 in der Zeitung Hamburgischer Correspondent und neue hamburgische Börsenhalle
Ein neuer Kapitän – oder doch nicht?
Am 3. Juni 1910, also einen Tag vor Abfahrt der „Fürth“, lesen wir im Hamburger Anzeiger auf Seite 5 die folgende Meldung:
„Lokales 2. Juni 1910
Hafen
5 neue Dampfer stellt, wie schon kurz berichtet, die Deutsch-Australische Dampfschiffahrts-Gesellschaft im Laufe des Sommers in Dienst. Als erster wird der auf der Reiherstieg-Schiffswerft erbaute Dampfer „Hamm“ am kommenden Sonnabend seine Probefahrt machen. Am 11. Juni soll der Dampfer seine erste Reise antreten. Die rasche Folge der Neueinstellungen wird auch einen lebhaften Kapitänswechsel zur Folge haben. Für die Führung der nächsten neuen Dampfer sind bereits Kapitän Saegert vom Dampfer „Fürth“ und Kapitän Schütt vom Dampfer „Goslar“ ausersehen. Anstelle des Kapitäns Saegert ist der bisherige erste Offizier des Dampfers „Fürth“, Wienecke, zum Kapitän befördert und mit der Führung des Dampfers betraut worden.“
Unser Kapitän der ersten Stunde, der seit der Probefahrt der „Fürth“ die Leitung innehatte, sollte also ein neues (und größeres) Schiff bekommen: Die Mitte 1910 in Dienst gestellten Dampfer hatten eine Tragfähigkeit von etwa 7.500-7.800 Tonnen im Vergleich zur „Fürth“ mit 6.800 Tonnen.
Eine plötzliche Entscheidung?
Irgendetwas muss aber ganz plötzlich anders gekommen sein: Am 4. Juni 1910 stand wieder Kapitän C. B. Saegert auf der Brücke der „Fürth“. Die Schiffsmeldungen danach lassen keinen Zweifel (auch wenn man dabei vorsichtig sein muss, denn oft wurde der Kapitänsname gewohnheitsmäßig hinter den Schiffsnamen geschrieben ohne das zu überprüfen).
Warum Wienecke, der erste Offizier, diese einträgliche Stelle eines Kapitäns nicht antreten konnte oder wollte, ist mir unbekannt. Ich habe den Namen nicht mehr in Verbindung mit der „Fürth“ auffinden können, auch nicht mit der DADG. Später taucht noch einmal ein Wienecke in Hamburg als Segelschiff-Kapitän auf, aber der Name ist nicht gerade selten und da auch jeweils kein Vorname angegeben ist, wäre es rein spekulativ, beide Namen einer Person zuzuschreiben.
Kapitän C. B. Saegert blieb also Kapitän der „Fürth“ und zwar bis Ende August 1912, als die „Fürth“ von ihrer elften Fahrt aus Australien zurückkam. Erst dann, für die drei letzten Australienfahrten, wird es einen neuen Kapitän an Bord der „Fürth“ geben. Das ist sicher.
Ich werde Kapitän C. B. Saegert noch einen eigenen Blogbeitrag widmen, wenn er die „Fürth“ als Kapitän verlassen wird.

Kapitän C. B. Saegert, Originalunterschrift auf einem Dokument des Jahres 1917, eigene Sammlung
Die siebte Fahrt
Und jetzt zur siebten Australienfahrt:
Erster Anlaufhafen nach Hamburg war Rotterdam. Dort ist die „Fürth“ am 5. Juni 1910 angekommen. Makler in Rotterdam war Wambersie & Sohn, das Schiff lag im Rheinhafen und hat dort Stückgut aufgenommen.
5 Juni namiddag:
12.25 ss. GLENSTBAE, Wambersie en Zn., Yckohama, Schiehaven, stukg.; 1.35 ss. CYGNIJS, Wm. H. Muller en Co., St. Nazaire, 2e stopboei, ijzererts; 4.10 ss. EXPORT, Ch. Cornelder en Zn., Londen, Boompjes, stukg.; 4.25 ss. GERTRUD WOERMANN, P. A. Voigt en Co., Hamburg, Rijnhaven B, stukg.; 5.— ss, FURTH, Wambersie en Zn., Hamburg, Rijnhaven stukg.;
De Maasbode, 6. Jun 1910
Auch in Australien war man zu diesem Zeitpunkt schon wieder bestens über die Abfahrt der “Fürth” informiert, schließlich erwartete man für Fremantle und Adelaide eine beachtliche Menge “allgemeine Ladung”.
GERMAN STEAMER FURTH.
LEAVES HAMBURG TO-DAY,
The German- Australian Steamship Line’s s.s. FURTH is scheduled to leave Hamburg to-day for East London, Fremantle, and Adelaide. She will be despatched from Antwerp a week later, and will bring out a full general cargo.
The Daily News, Perth, Sa 4. Jun 1910, S. 12, SHIPPING.
Eine ruhige Fahrt
Siebeneinhalb Wochen später war es dann soweit: die „Fürth” erreicht Fremantle, sogar einen Tag vor der geplanten Ankunft.
THE FURTH ARRIVES.
Before departing from East London, on July 11, the master of the German Australian steamer FURTH cabled that he expected to reach Fremantle on July 27. However, the vessel had a moderate passage, and arrived at Fremantle at 7.30 this morning— a day ahead of time. She has 1,300 tons of general cargo to discharge, after which she will proceed to Adelaide.
The Daily News, Perth, Di 26. Jul 1910 , S. 9, SHIPPING.
Kapitän Saegert wird es sehr recht gewesen sein, dass auf der Fahrt nach Australien nichts Besonderes vorgefallen ist und er planmäßig seine Ladung in Fremantle löschen konnte.
ARRIVAL OF THE FURTH.
Nothing out of the ordinary occurred during the voyage of the German-Australian liner Furth, which arrived from Hamburg yesterday morning after a smart passage. The Furth is under the command of Captain Saegar (sic), and has about 1,200 tons of general cargo to put out at the Port before resuming her voyage to the Eastern States.
The Daily News, Perth, Mi 27. Jul 1910 , S. 6, SHIPPING.

Kai in Port Adelaide um 1910
Quelle: National Library of South Australia, Archivnummer B 2156
Das änderte sich auch für den zweiten australischen Hafen Adelaide nicht:
SHIPPING NEWS.
CAPE BORDA.
ARRIVED—August 3.
Furth, s., 2,640 tons, C. B. Saegert, from Hamburg. George Wills & Co., agents.
…
IMPORTS—August 3.
Furth, from Hamburg—1.400 tons general cargo
The Express and Telegraph, Adelaide, Mi. 3. Aug 1910, S. 1, SHIPPING NEWS.
SHIPPING NOTES.
Towards the end of last week the wharfs of Port Adelaide were fairly well lined with shipping, and a large quantity of inward cargo was landed. Arrivals of oversea, and interstate vessels numbered 20, and the departures reached- the same total. Oversea arrivals included the B.I. steamer Obra, from Calcutta with 827 tons of Eastern produce; the Port Phillip, from London, with 1,200 tons general merchandise; the Furth, from Hamburg, with 1,400 tons; the Borkum, from Bremen, with 1,300 tons; and the Naming, from London, with 1,600 tons. In addition to these the Outer Harbour claimed the P. & O. liners Morea and Mongolia, inward and outward bound respectively, and the Geelong, which went there from the inner harbor to finish loading. …
The Register, Adelaide, Mo 8. Aug 1910, S. 4
Kohle aus Catherine Hill Bay
Ein interessantes Detail erfahren wir aus der folgenden Meldung: Nachdem die „Fürth” in Australien auf der Linie 2 nur Fremantle und Adelaide anlief, musste sie in Adelaide Kohle für die Rückfahrt bunkern, um damit bis nach Port Said am Suezkanal zu kommen.
Die Kohlenvorräte Australiens liegen aber vorwiegend in New South Wales, also im Südosten, dort wo die „Fürth” keinen Hafen anlief. Und von da, genauer gesagt aus Catherine Hill Bay, kam eigens auch ein Kohlenschiff („collier“), um die „Fürth” mit Bunkerkohle zu versorgen.
MISCELLANEOUS.
-A collier.-
With a full load of coal, the collier Urilla, under charter to Hoddart; Parker, & Co., arrived off the Semaphore at 5.30 am. on Monday. Catherine Hill Bay was left last Tuesday evening, and the whole voyage was characterised by strong south-west winds and high seas. A berth at Ocean Steamers‘ Wharf was taken at 7 o’clock. Most of the coal which the Ulrilla brought is for the German liner Furth, now Iying at the same wharf. Capt. R. Browne is in charge of the collier.
Evening Journal, Adelaide, Mo 8. Aug 1910, S. 1, LATEST SHIPPING.
Anm.: Catherine Hill Bay war ein Kohleabbaugebiet südlich von Newcastle. Die Kohle wurde mittels einer Kleinbahn zum Kai in der Bucht transportiert und dort von Schiffen aufgenommen.

Anzeige des Maklers der Deutsch-Australischen Dampfschiffs-Gesellschaft in Adelaide, George Wills & Co. in der Zeitung „The Register“ vom 12. Juli 1910, S. 1
Batavia
Auch in Niederländisch-Indien machten die Agenten der DADG regelmäßig Werbung für die Abfahrten ihrer Dampfschiffe. Es fällt auf, dass für die „Fürth“ zwei Abfahrtstermine genannt werden. Einer für die Ausreise (22. August 1910) und einer für die Heimreise (8. September 1910).
Das hängt damit zusammen, dass Batavia auf der Linie 2 zweimal angelaufen wurde. Zuerst direkt von Australien (Adelaide). Von Batavia aus wurde dann Soerabaya (im Osten Javas) und manchmal auch Tiljatjap (Südküste Javas) bedient, bevor es nach Batavia zurückging und von dort dann weiter Richtung Europa.

Anzeige des Maklers Maintz & Co. in der Tageszeitung „Het Nieuws Van Den Daag Vor Niederlandsch Indie“ vom 6. Juli 1910
Das wirkliche Abfahrtsdatum gemäß den Schiffsmeldungen war dann der 25. August auf der Ausreise (Richtung Soerabaya). Nach der Umrundung der Insel Java kam die „Fürth“ dann noch einmal nach Batavia zurück, um von dort nach Singapur, Penang und die indische Keralaküste weiterzufahren. Dieses Datum war der 15. September 1910 und nicht wie angekündigt der 8. September 1910. Über die Natur der Verspätung ist mir nichts bekannt.
Einen Hinweis zur Abholung von Waren gibt es für die Reedereikunden in Batavia:
DEUTSCH-AUSTRALISCHE DAMPFSCHIFFS-GESELLSCHAFT.
Ontvangers van z. g. vrije goederen (Cement, IJzer, Machineriën, enz.) uit het stoomschip „Fürth“, den 23en dezer te Batavia verwacht, worden gewezen op het nieuwe voorschrift van lossing aan de kade te Tan djong Priok en verzocht die goederen binnen 2 dagen na lossing van de kade te doen weghalen, zullende zij anders, voor rekening en risico van ontvangers, naar andere opslagplaatsen worden overgebracht. 4256 MAINTZ & Co., Agenten.
Het nieuws van den dag voor Nederlandsch-Indië, 19-08-1910
Ich übersetze das sinngemäß so (ohne Gewähr):
„Die Empfänger von Gütern im freien Warenverkehr (Zement, Eisen, Maschinen etc.), die am 23. dieses Monats mit dem Dampfschiff “Fürth” in Batavia erwartet werden, werden auf die neuen Entladevorschriften am Kai Tandjong Priok hingewiesen, und gebeten, diese Güter innerhalb zweier Tage nach der Entladung vom Kai abzuholen, da die Waren sonst vom Kai entfernt werden und auf Kosten und Gefahr der Empfänger in andere Lagerhäuser überführt werden.“
Alleppey (Alappuzha)
Während die angelaufenen Häfen in Australien und Niederländisch-Indien immer die gleichen blieben (bis auf wenige Ausnahmen) und danach auch Singapur und Penang regelmäßig im Fahrplan standen, galt dies nicht für die indischen Häfen. An der Kerala-Küste gab es außer Cochin keinen regelmäßig angelaufenen Hafen, sondern die Häfen wechselten oft und viele wurden nur ein einziges Mal auf den vielen Reisen bedient, wie zum Beispiel Badagara auf der sechsten Fahrt.
Auf der siebten Fahrt war dieser einmalig angelaufene Hafen an der indischen Südwestküste Alleppey, das heutige Alappuzah. Laut Encyclopedia Britannica basiert die Wirtschaft Alappuzhas wesentlich auf der Kokusnuss: Heute gibt es dort Ölmühlen und eine Produktion von Waren aus Kokosfasern: Seile, Matten und Teppiche. Außerdem wird schwarzer Pfeffer als Handelsprodukt zitiert.
Eine kurze Recherche der Ölmühlen in Alleppey ergab jedoch keinen Betrieb, der 1910 schon existiert hätte. Diese Veredelung wurde offenbar erst nach dem Zweiten Weltkrieg vor Ort umgesetzt.
In Hamburg werden wir am Ende dieses Artikels noch „Cocosgarn“ antreffen, dieses könnte aus Alleppey gewesen sein, einen Beleg dafür haben wir aber nicht.
Erdnüsse und Kopra
In Marseille kommen am 21. Oktober 1910 fünfundzwanzig Dampfschiffe und drei Segelschiffe an, darunter die „Fürth“ mit 700 Tonnen Erdnüssen und Kopra für Marseille. Die übrigen 5.000 Tonnen Fracht sind in Transit, also für Amsterdam und Hamburg.
MOUVEMENT DES PORTS
Le mouvement des navires dans les ports de Marseille a été, hier, de vingt-cinq vapeurs et de trois voiliers, entrées et sorties comprises.
SONT ARRIVES. – …
… ; le Furth, de Souerabaya, avec 700 tonnes d’arachides et de coprah pour Marseille et 5.000 tonnes en transit ; …
Le Petit Marseillais, 22. Okt 1910, S. 2, http://www.retronews.fr
Keine Ladeliste für Amsterdam
Aus Java wurde Reis von der „Fürth“ in Amsterdam angeliefert, allerdings in einer verschwindend geringen Menge (880 Ballen bei einer Gesamtmonatsmenge von 95.167 Ballen). Die für die vergangenen Fahrten so detaillierte Ladeliste für Amsterdam habe ich für die siebte Fahrt der „Fürth“ leider nicht ausfindig machen können.
Anmerkung vom 13. Juli 2018: Frachtliste Amsterdam für die siebte Fahrt gefunden:
CARGALIJST AMSTERDAM.
JAVA. Fürth, st: 75 zk. peper, 87 pk. koehuiden, 100 stuk buffelhuiden, 6 pk. buffelhuiden, 2 pk. hagedisvellen, Maintz en Co.; eene partij losse looderts 1984.000 Kg., 3910 zk. copra, 841 zk. peper, 50 zk. grondnoten, 100 kn. gom damar, 1920 bn. cachou, 25 kn. nootmuscaat, 58 kn. foelie, 21 kn. djeloetong, 504 zk. tapioca ampas, 880 zk. rjjst, 35 kn. guttah, 780 bn. cocosgaren, 600 bn. voerkueken, 1170 kn. gambier, order.
Voor Rotterdam: 50 kn. thee, 23 kn. nootmutcaat, 23 kn. foelie order.
Nieuwe Rotterdamsche Courant, 31. Okt. 1910
in der Übersetzung:
Pfeffer, Rinder- und Büffelhäute, Echsenhäute;
Bleierz, Kopra, Pfeffer, Erdnüsse, Dammarharz, Katechu, Muskatnuss und -blüte, Djeloetong (ein Guttapercha-Ersatzstoff, auch als „Dead Borneo“ bezeichnet), Tapioka (Ampas oder Bagasse, ein Nebenprodukt der Tapiokamehlherstellung), Reis, Guttapercha, Kokosgarn, Futterkuchen, Gambier;
Tee, Muskatnuss und -blüte
Katechu (niederländisch cachou) ist ein Farbstoffauszug, der aus dem Kletterstrauch Katechu, einer Art der bengalischen Akazie, gewonnen wird.
Den Lademengen nach, muss das Schiff randvoll in Amsterdam angekommen sein und ziemlich leer nach Hamburg weitergefahren sein.
AMSTERDAM, 9 Nov.
…
Maandelijksch overzicht (Monatsübersicht) van M. P. van Jinnelt. RIJST Aangeveerd van Java: Amsterdam: 15.866 bn. per ss. „Sindoro“, 2601 bn. per ss. „Medan“, 4180 bn. per ss. „Worms“, 2131 bn. per ss. „Kon. Willem I”, 11.387 bn. per ss. „Tabanan“, 8814 bn. per ss. „Maling“, 924 bn. per ss. „Arabon“, 1988 bn. per ss. „Dardauus“, 3425 bn. per ss. „Tanlalus“, 8193 bn. per ss. „Vondel“, 3935 bn. per ss. „Ixion“, 7096 bn. per ss. „Wilis“, 12.398 bn. per ss. „Solo“, 880 bn. per ss. „Fürth ; Rotterdam: 1347 bn. per ss. „Kon. Willem 1″, 578 bn. per ss. „Tabanan“, 4130 bn. per ss. „Dardanus“, 730 bn. per ss. „Tantalus‘ , 2350 bn. per ss. „Vondel“, 400 bn. per ss. „Wilis“, 1814 bn. per ss. „Solo“; totaal 95.167 bn.
De Maasbode, 10. Nov 1910
Am 2. November 1910 war die „Fürth“ zurück in Hamburg am Australiakai.

Alter Hafenkran im Hamburger Hafen, Bild: Pixabay
Neues am Australiakai
Die Deutsche-Australische Dampfschiff-Gesellschaft hatte den Australiakai in Hamburg zum Be- und Entladen zur Verfügung, der von den im Jahr 1900 existierenden drei Linien regelmäßig frequentiert wurde. 1904 baute die Gesellschaft dort einen kleinen Schuppen für „Inventar und Material“. Ein Antrag für einen großen Kaischuppen wurde damals noch abgelehnt und es dauerte bis zum Jahr 1909, bis dann ein großer Lagerschuppen errichtet wurde.
„Der neue Schuppen ist am 21. Juli 1910 mit unserem Dampfer „Osnabrück“ in Betrieb genommen. Er ist 271 Meter lang, hat 13 000 Quadratmeter Bodenfläche, für unseren Bedarf gut eingerichtet, mit elektrischen Krähnen und allen neuen Verbesserungen. Man hat uns diesen Schuppen für die eingehenden Dampfer ziemlich regelmäßig überlassen, ebenso weitere Schuppen am Australia-Kai, um unseren Betrieb möglichst zusammen zu halten. Eine Annahmestelle für ausgehende Güter ist dort auch eingerichtet worden.“ (aus dem Buch von Otto Harms, Deutsch-Australische Dampfschiffs-Gesellschaft)
Kürzere Liegezeiten
In direktem Zusammenhang mit dem Bau des Kaischuppens dürfte die drastische Verkürzung der Liegezeiten im Hamburger Hafen sein. Verweilte die „Fürth“ zwischen zwei Fahrten bislang etwa drei Wochen in Hamburg ging es im November 1910 bereits nach nur sechs Tagen wieder in Richtung Australien und zwar am 8. November 1910.
Kokosgarn
Am meisten erfährt man oft, wenn etwas schiefläuft. Gemäß der folgenden Meldung ist Kokosgarn beim Transport beschädigt und daraufhin versteigert worden, ein Teil davon stammt von der „Fürth“:
Kaufmännische Auktionen.
…
13. Dezember, 2 ½ Uhr nachm.: im Auktionsraum der Börse, über 62 Ballen Cocosgarn, beschädigt, ex Dampfer „Altona“ und Dampfer „Fürth“, durch Rockenstrohen & Wooge
(Hamburgischer Correspondent und neue hamburgische Börsen-Halle, 10 Dez 1910, S. 19)
Zum Abschluss die detaillierte Fahrtroute der achten Fahrt:

Die detaillierte Fahrtroute der „Fürth“ vom 4. Juni bis 2. November 1910 auf der Linie 2 der Deutsch-Australischen Dampfschiffs-Gesellschaft