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Mauritius map 1901

Die “Sultania”, exFürth in Mauritius

Titelbild: Karte von Mauritius mit der Hauptstadt Port Louis, 1901; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Map_of_Mauritius.jpg

Zucker für Britisch-Indien

Seit 1920 war das Dampfschiff „Fürth“ ein Schiff der kleinen Reederei Persian Gulf Steam Navigation Company mit Sitz in Bombay, die das Schiff in „Sultania“ umbenannt hatte. Siehe: Der zweite Verkauf des Dampfschiffes „Fürth“ und Die „Sultania“, exFürth in den Jahren 1920 bis 1923

Das Schiff sollte bis in das Jahr 1930 im Eigentum dieser Reederei bleiben.

Über die Fahrten der „Sultania“, exFürth in dieser Zeit ist wenig überliefert.

Mit Sicherheit war die „Sultania“, exFürth für den Transport indischer Mekkapilger eingesetzt. Sie pendelte in der Haddschsaison zwischen Häfen Indiens und Jeddah, dem heutigen Dschidda, in Saudi-Arabien. SIEHE: Haddsch: Die „Sultania“, exFürth als Pilgerschiff

Aus dem Herbst 1924 ist eine Fahrt nach Mauritius dokumentiert. Das Dampfschiff verließ Bombay am 24. Oktober 1924 mit Ziel Mauritius.

BOMBAY, Oct. 24. – Sailed, Sultania, for Mauritius
The Scotsman, 27.
Okt. 1924, https://www.britishnewspaperarchive.co.uk/

Für die Hinfahrt ist die Fracht nicht bekannt, wohl aber für die Rückreise von Mauritius. Wenig überraschend handelte es sich dabei um Zucker.

THE FREIGHT MARKET.

Fixtures:

Sultania, 5000-6000 tons, Mauritius to Bombay-Karachi, Oct.-Nov., 14s 6d one port, 15s both ports discharge, option Calcutta 15s, sugar; …
Aberdeen Press and Journal, 16. Oktober 1924, https://www.britishnewspaperarchive.co.uk/

Port Louis, Mauritius

Mauritius durchlief eine wechselvolle Kolonialgeschichte. Auf Portugiesen folgten Niederländer, auf diese Franzosen und ab 1810 Briten. Ab dem Jahr 1814 wurde die von den Franzosen Île de France getaufte Insel von den Briten wieder Mauritius genannt.

Auf die französische Kolonialzeit geht auch der Name Port Louis zurück, den Port North-West zu Ehren Ludwig XV. erhielt. Der Hafen war als Haupthafen der Insel ausgewählt worden, weil die natürliche Bucht und die Bergkette Moka Range einen relativ guten Schutz vor den Zyklonen boten, die in der Sommersaison von November bis Mai die Insel bedrohen.

Der Hafen von Port Louis entwickelte sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem der geschäftigsten Häfen des Indischen Ozeans. 1858 wurde hier ein Rekord von 852 ankommenden Schiffen verzeichnet.

Nach der Eröffnung des Suez-Kanals im Jahr 1869 und später durch den Übergang von der Segel- zur Dampfschifffahrt die ging die Bedeutung von Port Louis jedoch stark zurück. So legten im Jahr 1918 nach einem stetigen Rückgang nur noch 136 Schiffe im Hafen an.

Allein von 1910 bis 1919 war die im Hafen umgeschlagene Tonnage über 30 % gefallen: von 986000 Tonnen auf nur 684000 Tonnen.

Der gefallene Warenumschlag verzögerte auch die Modernisierung der Hafenanlagen: Erst in den 1920er Jahren wurde der Hafen für Dampfschiffe ausgebaggert, die Hafeneinfahrt erweitert und neue Kais angelegt.

Loch Vennachar, Port Louis

Der Dreimaster „Loch Vennachar“ bei der Ankunft in Port Louis. Quelle: State Library Victoria, Ref. bs001524; https://trove.nla.gov.au/

Im Gegensatz zu der Bildunterschrift dürfte die Aufnahme aus dem Jahr 1892 sein, als die „Loch Vennachar“ in einen Zyklon gekommen war und mit gebrochenen Masten Port Louis erreichte.
„Loch Vennachar“ sank im September 1905 mit der gesamten Besatzung vor Kangaroo Island (Australien). Das Wrack konnte 1976 lokalisiert werden.

Zucker auf Mauritius

Die Zuckerrohrpflanze wurde 1639 von einem niederländischen Siedler von Java nach Mauritius gebracht. Zunächst diente das Zuckerrohr zur Herstellung von Arrak. Die erste Produktion von Zucker ist dann für das Jahr 1696 dokumentiert.

In den folgenden Jahrhunderten sollte Zucker zum Hauptprodukt der Insel werden. 1834 bestanden 85 % des Exportvolumens Mauritius‘ aus Zucker. Im Jahr 1855 produzierte die relativ kleine Insel sieben Prozent der Weltzuckerproduktion.

1862 wurden 150.000 Tonnen Zucker auf einer Anbaufläche von 52.000 Hektar produziert.

In den 1920er Jahren, als die „Sultania“, exFürth Zucker in Port Louis an Bord nahm, lag die Jahresproduktion dann etwa bei 230.000 Tonnen.

Allerdings gab es auch immer wieder Rückschläge. So zerstörten in einigen Jahren Zyklone oder Schädlinge einen großen Teil der Ernte.

Port Louis cathedral 1912

Der Dom Saint-Louis in Port-Louis/Mauritius, Postkarte, 1912 ; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mauritius_Saint_Louis_Cathedral.jpg

Eine erste kleinere Kirche an der Stelle des späteren Doms war 1722 errichtet worden, aber durch Zyklone zweimal zerstört worden.

Die Abbildung geht auf einen Bau aus den Jahren 1778-1782 zurück. Beschädigungen durch Zyklone und bei der Machtübernahme der Briten im Jahr 1810 machten umfassende Renovierungsarbeiten in den Jahren 1814/1815 erforderlich. Im Jahr 1847 wurde die Kirche zum Dom erhoben.

1928 musste der abgebildete Dom Saint-Louis aufgrund zahlreicher Zyklonschäden durch einen Neubau ersetzt werden, der 1933 an gleicher Stelle geweiht wurde.

Ernte und Verarbeitung

Die Erntesaison für Zucker beginnt in Mauritius im Juni und geht bis in den Dezember. In frühen Kolonialzeiten mussten Sklaven die schwere Arbeit auf den Feldern verrichten. Als die Briten 1834 die Sklaverei abschafften, übernahmen indische Immigranten die Ernte. Diese lebten in Vertragsknechtschaft (Indentur), die bis in das Jahr 1910 bestand.

Über 450.000 Inder sollten zwischen 1835 und 1910 nach Mauritius kommen; knapp 160.000 von ihnen kehrten nach Indien zurück. Mitte des 19. Jahrhunderts arbeiteten über 90 Prozent der Bevölkerung Mauritius in der Zuckergewinnung.

Nach der Ernte von Hand wurde das Zuckerrohr mit Ochsenkarren oder im Dampfzeitalter auch mit Traktoren oder Feldbahnen zu den Fabriken gebracht.

Sugar cane history

Traktor einer Zuckerplantage in Port Louis, Aufnahme von 1901; Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Sugar_Estate_Tractor_1901.jpg

1858 gab es auf Mauritius 259 Zuckerfabriken. Die Familienbetriebe wurden nach und nach zu Unternehmen zusammengeschlossen, was zu einer Verringerung der Anzahl auf 137 Fabriken im Jahr 1888 und 79 Fabriken im Jahr 1903 führte. Heute (Stand 2018) gibt es lediglich noch vier Zuckerfabriken auf der Insel.

Von den alten Produktionsstätten sind heute noch einige Kamine erhalten, die als Landmarken über die Insel verteilt zu sehen sind. Eine schöne Bildersammlung dieser alten Industriedenkmäler finden Sie hier: http://vintagemauritius.org/discover/old-chimneys-of-mauritius/

Im Jahr 1968 wurde Mauritius unabhängig und in den 1970er Jahren die Textilindustrie stark ausgebaut. Textilien lösten daraufhin Zucker als wichtigstes Exportgut ab. Allerdings kommen auch heute noch etwa 19 % der Deviseneinnahmen des Landes aus Zucker, der Anteil an der Weltzuckerproduktion liegt bei etwa einem Prozent.

Municipal Theater, Port Louis, Mauritius, about 1900

Theater in Port-Louis, Mauritius, Postkarte, ca. 1900-1910 ; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Port_Louis_Mauritius_Theatre.jpg

Das städtische Theater von Port Louis ist eines der ältesten Theater der südlichen Hemisphäre. Es wurde am 11. Juni 1822 eröffnet. In späteren Jahren wurde es lange vernachlässigt und die Bausubstanz verfiel zusehends. Heute (2021) wird es renoviert und der ursprüngliche Zustand des Theaters, der zahlreichen Veränderungen unterlag, soll wieder hergestellt werden (http://www.morphosarchitects.com/port-louis-municipal-theatre.php).

Die in diesem Artikel verwendeten Informationen und Zahlen sind der Internetseite vintagemauritius.com entnommen. Dort oder bei oder bei Facebook https://www.facebook.com/vintagemauritius/ finden Sie viele historische Aufnahmen und Artikel über die Geschichte der Insel.

Dodo

Dodo und roter Papagei, Ölgemälde von William Hodges (1744-1797), National Library of Australia, Rex Nan Kivell Collection NK5827; https://nla.gov.au/nla.obj-134114016/view

Der Dodo war eine endemische Vogelart, die nur auf Mauritius vorkam. Der flugunfähige Vogel starb wahrscheinlich Ende des 17. Jahrhunderts weniger als einhundert Jahre nach seiner Entdeckung aus. Seeleute hatten ihn und seine Gelege als Proviant von der Insel mitgenommen. Auch Ratten und verwilderte Haustiere dürften dem Dodo den Garaus gemacht haben. Seitdem ist er mausetot oder wie man im Englischen sagt: as dead as a dodo.

Haddsch, Pilger, 1916

Haddsch – Die „Sultania“, exFürth als Pilgerschiff

Titelbild:
Lager der Pilger in der Ebene vor ʻArafât (Jabal/Saudi-Arabien),
Quelle: Bilder aus Palästina, Nord Arabien und dem Sinai. Berlin : Dietrich Riemer, 1916; Library of Congress, https://www.loc.gov/item/90707092/

Von Bombay nach Jeddah

Eine Haupteinnahmequelle der Persian Gulf Steam Navigation Company, in deren Eigentum sich die „Sultania“, exKerman, exFürth seit 1920 befand, war der Transport von Haddsch-Pilgern von Indien nach Mekka.

Der Zielhafen für die jährliche Pilgerfahrt war Jeddah (heute Dschidda), das etwa 80 Kilometer westlich von Mekka am Roten Meer liegt.

Jeddah 1916, Saudi-Arabien

Westtor von Jeddah, aus: Bilder aus Palästina, Nord Arabien und dem Sinai, Berlin, Dietrich Riemer, 1916; Quelle: Library of Congress, Washington DC, https://www.loc.gov/item/2002714729/

Haddsch-Pilger aus Indien

Die Anzahl der ausländischen Pilger, die zum Haddsch anreisen, wird für das Jahr 1920 mit 58.584 angegeben. Zum Vergleich dazu: 2012 wird die Zahl auf über 1,7 Millionen beziffert.
Quelle: https://web.archive.org/web/20121102022130/http://www.thenews.com.pk/Todays-News-2-139473-Number-of-foreign-Hajis-grows-by-2824-percent-in-92-years

Der Großteil der ausländischen Pilger kam gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus Britisch-Indien. Die Anzahl der Reisenden unterlag jedoch großen Schwankungen. So reisten 1906 ab Bombay 30.465 Pilger, 1919 dagegen waren es nur 11.700.

Nicht alle Pilger waren mit einem Hin- und Rückreiseticket ausgestattet und so strandeten immer wieder Menschen in Jeddah, die kein Geld mehr für die Rückfahrt hatten.

Um den Pilgerstrom besser zu organisieren, war 1886 das bekannte Unternehmen Thomas Cook and Son von der Regierung als offizielles Pilgerbüro ernannt worden. Der Vertrag wurde jedoch bereits 1893 wieder aufgelöst.

Quelle: U. Ryad (Ed.), The Hajj and Europe in the Age of Empire, Leiden (2017); https://library.oapen.org/bitstream/handle/20.500.12657/31295/631961.pdf?sequence=1&isAllowed=y

Die Bedingungen auf den Schiffen waren für die Passagiere oft sehr ungenügend. Der Pilgrim Ship Act aus dem Jahr 1895 begrenzte die Zahl der Passagiere pro Schiff, um Cholera-Ausbrüche an Bord zu verhindern und die allgemeinen Bedingungen für die Passagiere an Bord zu verbessern.

Ebenfalls für die Verbesserung der Pilgerreisen wurde 1927 ein zehnköpfiges Haddsch-Komitee ins Leben gerufen.

Mekka 1916

Mekka Ansicht der heiligen Moschee vom Ostminaret. Im Vordergrund das Zemzemhaus, dahinter die Kaʻba. Quelle: Bilder aus Palästina, Nord Arabien und dem Sinai. Berlin : Dietrich Riemer, 1916; Library of Congress, https://www.loc.gov/item/2002714731/

Turner Morrison

Wichtigste Reederei, die auf den Transport von Pilgern nach Jeddah spezialisiert war, war die Bombay and Persia Steam Navigation Co., Bombay des Unternehmens Turner Morrison & Co. Ltd., die spätere Mogul Line. 1927 hatte sie einen Marktanteil von über 55 %, in den späten 30er Jahren über 70 %.
Quelle: https://www.arabnews.com/node/306675

Das Unternehmen Turner Morrison war am 4. Juli 1913 in Kalkutta gegründet worden und hatte die bereits 1877 entstandene Bombay and Persia Steam Navigation Co. übernommen. Es war mit dem Liverpooler Handelshaus Turner & Co. verbunden.

1939 folgte die Umbenennung in Mogul Line. 1986 ging sie in der Shipping Corporation of India (SCI) auf. Das Unternehmen Turner Morrison besteht bis heute (2021), die eingetragene Geschäftstätigkeit ist Großhandel.

Die „Sultania“ im Einsatz beim Haddsch

Im Frühjahr 1924 ist der Einsatz der „Sultania“, exFürth von Bombay und Karachi nach Jeddah dokumentiert.

Das Schiff verließ den Hafen von Bombay am 16. Mai und anschließend den Hafen von Karatschi am 21. Mai 1924 in Richtung Jeddah. Für die gleichen Tage gibt die Zeitungsmeldung die Abfahrt die Abfahrten für den Dampfer „Shuja“ bekannt.

Die 1916 gebaute „Shuja“ war ein Schiff der oben genannten Bombay & Persia Steam Navigation Co. Ltd.

BOMBAY, May 16. – Sailed, Sultania, for Jeddah; Shuja, for Jeddah.
The Scotsman, 19. Mai 1924; The British Newspaper Archive

KARACHI, May 21. – Sailed, Sultania, for Jeddah; Shuja, for Jeddah

Feuer an Bord

Auf der Rückfahrt kam es zu einem Zwischenfall: nach dem Verlassen von Aden entzündete sich Bunkerkohle an Bord und die „Sultania“ musste nach Aden zurücklaufen. Der Brand konnte jedoch gelöscht werden und verursachte nur geringe Schäden.

SULTANIA (Aden, June 11). – The British steamer Sultania put back with bunker coal on fire. Fire under control. Expected to sail to-morrow.
Shields Daily News, 12. Juni 1924

June 14 – The fire in bunker coal of the British steamer Sultania, before reported, has been extinguished, the damage being trifling. The vessel left June 13 for Bombay.
Dundee Courier, 16. Juni 1924

Anmerkung: trifling = unbedeutend

Später im Jahr, Anfang August erfolgte eine erneute Abfahrt von Karachi nach Jeddah, eventuell um noch in Saudi-Arabien befindliche Pilger wieder nach Indien zurückzubringen.

KARACHI, Aug. 2. – Sailed, Gorjistan, for Jeddah; Sultania, for Jeddah
The Scotsman, 4. Aug. 1924

Mekka 1916

Mekka Bâb ʻAlī, Tor der heiligen Moschee an der Ostecke; durch das mittlere Portal wird das Zemzemhaus sichtbar, Quelle: Bilder aus Palästina, Nord Arabien und dem Sinai. Berlin : Dietrich Riemer, 1916; Library of Congress, https://www.loc.gov/item/2002714730/

1925 – 1929

Für die Folgejahre bleiben die Quellen zu den Fahrten der „Sultania“ zum Haddsch rar:

Für die Saison 1925 gibt es nur eine kurze Meldung in der Zeitung The Singapore Free Press and Mercantile Advertiser vom 3. Juni.
Quelle: Digitales Zeitungsarchiv Singapur, eresources.nlb.gov.sg

1926 dokumentiert eine Nachricht in Englishman’s Overland Mail vom 3. Juni 1926, einer Zeitung, die in Kalkutta herausgegeben wurde, den Transport von 600 Pilgern von Bombay nach Jeddah an Bord der „Sultania“. Darin wird die Gesamtzahl der indischen Mekkapilger für das Jahr 1926 mit rund 13.000 angegeben.

HAJ PILGRIMS
Two Big Shiploads From Bombay

Bombay, May 26.

Messrs. Turner Morrison & Co.’s steamer the Khesru, and the Shustri Co.’s Sultania sailed this evening with 500 and 600 Haj pilgrims respectively for Jeddah. These were mostly from Bengal, Bokhara and Upper India.
The total for this year with to-day’s sailings amounts to 13,152 pilgrims.

Englishman’s Overland Mail, 3. Juni 1926; The British Newspaper Archive

Eine letzte Meldung, die ich recherchieren konnte, stammt aus dem Jahr 1929. Daraus geht hervor, dass Shustary, dem Eigner der Persian Gulf Steam Navigation Company und damit der „Sultania“, exFürth, nur noch über ein Schiff verfügte.

… By 1929 it [Turner Morrison] had eight pilgrim steamers, which it diverted to cargo off-season. Its competitors in the pilgrim business were Shustary and Co, with only one ship and the Namazee line with two.

Quelle: Passport, ticket, and india-rubber stamp ‘The problem of the pauper pilgrim’ in colonial India c. 1882–1925 Radhika Singha
in: The Limits of British Colonial Control in South Asia: Spaces of Disorder in the Indian Ocean Region, ed: Ashwini Tambe, Harald Fischer Tiné, Routledge, 19.08.2008 – 232 Seiten

1930 sollte das Schiff “Sultania”, exFürth erneut verkauft werden. Es blieb jedoch in Britisch Indien. Wer der Käufer war und welcher Preis beim Verkauf erzielt wurde, darüber berichtet demnächst ein anderer Blogartikel.

Haddsch 1916

Zug der Pilger durch das Tal Muna nach der Ebene ʻArafât. Der ummauerte Pfeiler ist der sog. Zweite Teufel (gamrat el wusṭā); Quelle: Bilder aus Palästina, Nord Arabien und dem Sinai. Berlin : Dietrich Riemer, 1916; Library of Congress, https://www.loc.gov/item/96513617/

Haddschpilger auf Schiffen der Deutsch-Australischen Dampfschiffs-Gesellschaft

Interessant und sicher ganz unerwartet ist, dass auch die Deutsch-Australische Dampfschiffs-Gesellschaft (DADG), Hamburg zumindest einmal Pilger von Indien nach Jeddah befördert hatte.

Allerdings war dieses Geschäft eher aus der Not heraus entstanden und nicht gewollt:

In den 1890er Jahren hatte die Reederei nämlich noch Probleme, für ihre Schiffe außerhalb der australischen Wollsaison, genug Fracht für die Rückreise nach Europa zu bekommen.

Harms (1933) schreibt über die Zeit Mitte der 1890er Jahre:

Das Geschäft war aber so schlecht, dass für einen der Dampfer Pilger nach Jeddah genommen wurden, drei wurden nach Bombay geleitet und zwei mit erheblichem Leerraum zurückgenommen, weil das Anlaufen von Bombay sich nicht lohnte.

Bombay lag auf der Rückreise von Niederländisch-Indien oder Australien nicht auf dem direkten Weg und bedeutete für die Reederei einen Umweg und daher auch einen Zeitverlust.

Die Situation besserte sich auch zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht wirklich:

…hatten wir doch im Sommer 1901 drei Dampfer hintereinander nach Bombay senden müssen.

Erst mit Anlaufen der Malabarküste und der erfolgreichen Kooperation mit der Schweizer Firma Gebr. Volkart änderte sich die Lage:

Um diesen unbequemen Umweg zu vermeiden, wurde die Verbindung mit der Malabar-Küste aufgenommen. Die sehr rührige Firma Gebr. Volkart in Winterthur hat es verstanden, ein lebhaftes Geschäft mit dem Kontinent aufzubauen.

Anmerkung: Mit Kontinent ist Europa gemeint.

Im Stadtarchiv Winterthur befindet sich dazu die Original-Vertretungsvollmacht der DADG für die Gebr. Volkart in Cochin und ihre Filialen an der indischen Malabarküste.

Die Vollmacht und die sehr erfolgreiche Zusammenarbeit der beiden Unternehmen habe ich hier vorgestellt: Das Dampfschiff „Fürth“ an der indischen Malabarküste

Haddsch 1889 Mekka

Pilgerlager auf der westlichen Seite des Berges `Arafah, aus: Bilder aus Mekka, C. Snouck Hurgronje, Leiden 1889; Quelle: Library of Congress, Washington DC, https://www.loc.gov/item/2013646232/

Bombay (Mumbai) 1922

Die „Sultania“, exFürth in den Jahren 1920 bis 1923

Persian Gulf Steam Navigation Company, Bombay

Titelbild: Bombay, 1922, Straßenszene; Bain News Service; Library of Congress, https://www.loc.gov/resource/ggbain.00362/

 Im Juni/Juli 1920 war das Dampfschiff „Kerman“, exFürth erneut verkauft worden. Der Verkäufer war die Anglo-Persian Oil-Company, Käufer des Frachtdampfers war die Persian Gulf Steam Navigation Company in Bombay (heute: Mumbai), die das Schiff fortan „Sultania“ nannte. SIEHE: Der zweite Verkauf des Dampfschiffes „Fürth“

Überführung nach Britisch Indien

Die erste Fahrt der „Sultania“ verlief von Glasgow über Birkenhead nach Bombay. Diese Überführungsfahrt der exFürth fand unter der Regie der Clan Line statt, die Cayzer, Irvine & Co. gehörte. Diese Reederei hatte die „Kerman“, exFürth bereits im Jahr 1919 auf einer Fahrt zwischen Großbritannien und Chittagong in Britisch Indien gemanagt.
SIEHE: Die „Kerman“, ex Fürth bei Cayzer, Irvine und Co. (Clan Line)

In einer Anzeige des Clan Line vom 17. Juli 1920 ist die Abfahrt der „Sultania“ auf der Linie BOMBAY AND PERSIAN GULF für den Vortag (16. Juli) angekündigt.

Laut Schiffsmeldungen (The Scotsman, 4. August 1920, Shipping Intelligence) erfolgte die Abfahrt aus Glasgow jedoch erst am 28. Juli. Nachdem das Schiff anschließend keine weitere Linie bedienen, sondern in Britisch Indien verbleiben sollte, konnte man sich diese Verzögerung leisten. Daher dürfte es wichtiger gewesen sein, genügend Fracht an Bord zu haben, als pünktlich abzufahren.

Die Ankunft in Bombay ist dann für den 11. September 1920 dokumentiert.
Quelle: Sheffield Daily Telegraph, 15. Sept. 1920

Sultania, exKerman, exFürth

Die „Sultania“ in der Mercantile Navy List von 1921 (Quelle: Memorial University of Newfoundland, collections.mun.ca)

Als neuer Eigentümer der exFürth ist eingetragen:
The Persian Gulf Steam Navigation Co., Lim., 19, Rampart Row, Fort, Bombay, India. Manager der Gesellschaft: Mahomed J. Shushtary, same address.

In der Fußzeile der Mercantile Navy List sind die beiden vorangegangenen Namen des Frachtdampfers angegeben: Formerly the „Kerman“. Foreign name „Furth“.

In Bombay

Die verfügbaren Informationen über The Persian Gulf Steam Navigation Company sind spärlich.

Der Eigentümer, Shushtary, war Muslim und hatte nur ein paar wenige Schiffe in Fahrt (laut einem Eintrag bei Lloyds Register im Jahr 1918 waren es drei).

Im Jahr 1915 berichtete die Malaya Tribune über die zweite Generalversammlung des Unternehmens in Bombay. Bei einem jährlichen Turnus wäre die Gesellschaft demnach 1913 gegründet worden.

Der Artikel weist für das Jahr 1914 einen Umsatz von gut 7,1 Mio. Rupien und einen Gewinn von rund 50.000 Rupien aus, von dem die Hälfte als Rücklage eingestellt und sechs Prozent als Dividende ausbezahlt wurden.

Der Umsatz sei mit nur einem Schiff erzielt worden. Anderen Quellen zufolge müsste es sich dabei um das Schiff „Sardar“ gehandelt haben (siehe unten).

Quelle: Malaya Tribune, 7. August 1915. National Library Board Singapore, eresoucres.nlb.gov.sg.

In einer Anzeige im Bombay Chronicle vom 16. Februar 1917 wirbt die Reederei mit regelmäßigen Abfahrten in den Persischen Golf, bei denen Passagiere erster und zweiter Klasse befördert wurden, aber auch Deckpassagiere.

Als Makler ist in der Anzeige Haji Sultanali Shushtary & Co. in der Esplanade Road 121 in Bombay angegeben.
Quelle: https://archive.org/stream/dli.granth.3548/3548_djvu.txt

Anmerkung: Die Esplanade Road ist im heutigen Mumbai die Mahatma Ghandi Road.

bombay esplanade 1905 service-pnp-stereo-1s20000-1s26000-1s26600-1s26634v

Bombay, Esplanade, 1905; Stereographie; Library of Congress, https://www.loc.gov/item/2020681392/

Die beworbene Schiffsverbindung war jedoch offenbarbar nicht wirklich regelmäßig.

In einer Quelle über die Transportsituation im Iran im Jahr 1921 wird die Verbindung als unregelmäßig bezeichnet und nur einige wenige Schiffe der Reederei hätten im Jahr 1918/1919 in Häfen des Persischen Golfs angelegt:

Persian Gulf Steam Navigation Co. Ltd. (Irregular service.) A few boats called at the Persian ports of the Persian Gulf during the year 1918 to 1919.

Quelle: https://www.ebooksread.com/authors-eng/spain-conference-on-freedom-of-communications-and-transi/general-transport-situation-in-1921-statements-submitted-by-the-states-which-to-ala/page-27-general-transport-situation-in-1921-statements-submitted-by-the-states-which-to-ala.shtml

Weitere Reedereien im Verkehr zwischen Indien und dem Persischen Golf

Wichtigste Reederei und eindeutiger „Platzhirsch“ für Verbindungen zwischen Indien und dem Persischen Golf war die große British India Steam Navigation Co. Ltd. (BI). Diese Reederei hatte den Linienverkehr zwischen beiden Regionen bereits 1862 mit der Eröffnung des Postverkehrs nach Bushire und Basra begründet.
SIEHE: Die „Kerman“, exFürth im Persischen Golf

Die Reederei war seit 1914 Teil der noch größeren Peninsular & Oriental Steam Navigation Company, kurz P & O, behielt jedoch ihre Eigenständigkeit.

Die BI verfügte über eine große Flotte, die im Jahr 1920 die stattliche Zahl von 161 Schiffen erreichte.

The number of ships in the B.I. fleet reached its peak of 161 in 1920, and, also in that year, B.I. extended its London-Zanzibar service to Beira.
http://www.rakaia.co.uk/assets/british-india-history.pdf

Über die BI folgt nächste Woche ein eigener Artikel, da einige Schiffe der „Deutsch-Australischen Dampfschiffs-Gesellschaft“ im und nach dem Ersten Weltkrieg von dieser Reederei übernommen wurden, unter anderem das hier im Blog ausführlich vorgestellte Dampfschiff „Australia“. SIEHE: Bordkonzert in Port Pirie

Gegenüber diesem stark marktdominierenden Unternehmen, gab es weitere kleinere Reedereien, die auf die Verbindung zwischen Britisch Indien und dem Persischen Golf spezialisiert waren: die Bombay and Persia Steam Navigation Co. Ltd. und die Arab Steamers Ltd., beide mit Sitz in Bombay.

Neben dem Passagier- und Frachtservice zwischen beiden Regionen, war das Hauptgeschäft dieser Reedereien der Transport von indischen Mekka-Pilgern nach Jeddah (heute Dschidda).

Der Hafen Jeddah in Saudi-Arabien war jedes Jahr der Zielhafen für den Haddsch, der wichtigsten Pilgerfahrt für Muslime.

Bombay harbour 1890

Bombay, Hafen bei der Ankunft eines Postschiffes, Photochromdruck, um 1890; Library of Congress, https://www.loc.gov/item/2017658173/

Bombay and Persia Steam Navigation Company

Die Bombay and Persia Steam Navigation Co. wurde 1877 von vier muslimischen Händlern in Bombay gegründet. Während des Haddsch wurde eine Verbindung von Bombay über Karatschi nach Jeddah angeboten, außerhalb der Haddsch-Saison fuhren die Schiffe in Häfen des Persischen Golfs und des Roten Meeres. Außerdem bestand eine Verbindung von Kalkutta nach Japan. 1913 kam die Reederei unter britische Führung und 1939 wurde sie in Mogul Line umbenannt.
Quellen: The Ships List; Royal Museums Greenwich

Um 1920 dürfte die Gesellschaft weniger als zehn Schiffe in Fahrt gehabt haben (siehe: The Ships List, http://www.theshipslist.com/ships/lines/mogul.shtml).

Bombay harbour 1903

Bombay, Hafen, 1903; Stereographie; Library of Congress, https://www.loc.gov/item/2020681343/

Arab Steamers Ltd.

Auch die Arab Steamers Ltd. war ein Unternehmen aus Bombay. Gegründet wurde die Reederei am 2. Mai 1911.

Bereits im Jahr 1914 wurde die Aktienmehrheit von der British India Steam Navigation Company und der Asiatic Steam Navigation Company übernommen. 1922 erfolgte der Zusammenschluss mit der Bombay and Persia Steam Navigation Co.

Bombay 1907

Bombay, Geschäftsstraße, 1907; Library of Congress, https://www.loc.gov/item/2020681377/

Schiffe der Persian Gulf Steam Navigation Company

Außer der „Sultania“ hatte Shushtary im Jahr 1920 noch die „Zayani“, die „Shustar“ und eventuell die „Iran“ in Fahrt.

Die „Zayani“ war ursprünglich ein niederländisches Schiff, die „Bali“ der N.V. Stoomvaart Maatschappij „Nederland“ in Amsterdam.

Am 22. Juni 1914 wurde die „Bali“ an die Persian Gulf Steam Navigation Co. Ltd. in Bombay verkauft. Das Frachtschiff hatte eine Ladekapazität von 4950 Tonnen bei 3389 BRT. Es war 1899 von Carmichael, Mclean & Co in Greenock am Clyde (Schottland) gebaut worden.

Die „Zayani“ war bis 1929 in Fahrt als sie am 13. Juni 1929 mit Brandschaden in Bombay einlief. Im September 1929 wurde sie zum Abbruch nach Italien verkauft, dort jedoch nie abgeliefert. Schließlich wurde das Schiff in Bombay verkauft und abgebrochen.
Quelle: Stichting Maritiem-Historische Databank; https://www.marhisdata.nl/schip?id=764

Ebenfalls 1920 in Fahrt für das Unternehmen war die „Shustar“.

Die „Shustar“ war 1917 von der Persian Gulf Steam Navigation Co. Ltd. gekauft worden. Das Schiff hatte vorher bereits drei Eigner und Namen: „Cape Otway“, „Pilburra“ und „Sunstream“. Die meiste Zeit war sie in australischen Küstengewässern unterwegs gewesen. Die „Shustar“ hatte 2.664 BRT bei einer Länge von 96 Metern. 1924 wurde die „Shustar“ an das Königreich Hedschas verkauft, das 1932 Teil Saudi-Arabien wurde.
Quelle: http://www.flotilla-australia.com/ausn.htm

Über die bei Lloyds Register (1918) verzeichnete „Iran“ konnte ich bislang leider keine Angaben finden.

Ein anderes Schiff der Persian Gulf Steam Navigation Company war das Fracht- und Passagierschiff „Sardar“. Es hieß ursprünglich „Prins Willem IV“ und war ein Schiff der niederländischen Reederei N.V. Koninkijke West-Indische Maildienst. Es wurde 1894 von Richardson Duck & Co. in Stockton-on-Tees an der englischen Ostküste fertiggestellt. Das Schiff hatte 2047 BRT und war für 74 Passagiere ausgelegt.

Im Jahr 1913 war es für £ 12.000 an die Persian Gulf Steam Navigation Co. Ltd. verkauft worden.

Allerdings lief die „Sardar“ bereits am 3. November 1916 auf der Fahrt von Bombay nach Jeddah mit einer Ladung Stückgut im Hafen von Merka (Italienisch-Somaliland) auf Grund und war verloren.

Bombay map

Stadtplan von Bombay, 1914, aus: Baedeker, Karl: Indien. Handbuch für Reisende. Verlag Karl Baedeker, Leipzig, 1914, p. 120 f; über commons.wikimedia.org, file: Bombay (Baedeker, 1914).jpg

Funkstille

Nach der Ankunft der „Sultania“, exFürth in Bombay am 11. September 1920 bleibt das Schiff vom Radar der internationalen Schiffsmeldungen bis in den Mai 1924 verschwunden.

Was in dieser Zeit passiert ist, muss ich derzeit offenlassen. Lloyds Register weist eine Überprüfung des Schiffes im Januar 1923 im Hafen von Bombay aus. Ebenfalls Überprüfungen der Maschine im März 1923 und im Mai 1924.

Das Schiff dürfte also in diesen Jahren in Fahrt gewesen sein, eventuell von der indischen Westküste zu kleineren Häfen des Persischen Golfs.

Bombay, Fort, 1914, map

Fort Bombay, Kartenvergrößerung aus: Stadtplan von Bombay, 1914, Baedeker, Karl: Indien. Handbuch für Reisende. Verlag Karl Baedeker, Leipzig, 1914; commons.wikimedia.org, file: Bombay (Baedeker, 1914).jpg

Die Esplanade verläuft in der linken Bildhälfte von N nach S; Rampart Row biegt von ihr in NW/SE-Richtung ab (untere Bildhälfte).

Demnächst im Blog …

…berichte ich über den Haddsch und die Pilgerfahrt indischer Muslime nach Mekka. Überraschend ist die Tatsache, dass auch die Deutsch-Australische Dampfschiffs-Gesellschaft, Hamburg, mindestens einmal in ihrer Geschichte Mekkapilger von Bombay nach Jeddah transportiert hatte.

Außerdem lief die „Sultania“ nach der Pilgersaison im Jahr 1924 nach Mauritius. Geladen wurde dort – natürlich – Zucker, der nach Britisch Indien verschifft wurde.

Loading bales of wool onto a ship, Queensland, about 1910

Abschied und Reparatur

Die elfte Fahrt der „Fürth“ nach Australien ist jetzt online

Linie 1, vom 16. März – 23. August 1912

Es ist die letzte Fahrt von Kapitän C. B. Saegert auf der „Fürth“ und gleichzeitig die erste, auf der eine bedeutende Menge Wolle auf der „Fürth“ nach Europa transportiert wurde. Neu ist ebenfalls Bombay als Hafen auf der Rückreise.

Außerdem musste die „Fürth“ schweres Wetter durchstehen und nach der Rückkehr nach Hamburg in die Werft von Heinrich Brandenburg zur Reparatur.

Viel Neues gibt es also entdecken, am besten gleich unter Schwere See im Blog!

Bildnachweis: Loading bales of wool onto a ship, Queensland, ca. 1910,
Quelle: State Library of Queensland, Referenz: 147203
fireman or stoker

The Steamship “Fürth” Blog – Summary in English

The Ship’s History from 1907 to 1933

This blog documents the “life” of the steamship “Fürth”*, built in Germany in 1907 and then scrapped in 1933. This cargo vessel was given the name of my home town Fürth (Bavaria, Germany) and that is why I am researching it.

German-Australian Liner

At first, the steamer was in the service of the German Australian Steam Ship Co. (G.A.S.S. Co), Hamburg, until 1914 and docked at harbours in Europe, the Cape Colony, Australia, South East Asia, British-India and Northern Africa. This is the reason why many sources exist in English and I’m hoping to get information from the Internet community to broaden my knowledge about the history of this vessel. In August 1914 the “Fürth” shared the destiny of many German ships seized by the Royal Navy; captured in the Indian Ocean she was brought as a prize to England the same year, leaving cargo and crew in Ceylon.

The „Kerman“

From 1915 onwards, the ship’s history became 100 % British and was one of the first vessels in the British Tanker Corporation (later BP), where she was renamed “Kerman”. In this time the vessel was managed by the Strick Line. The “Kerman”, ex-“Fürth”, travelled from London to Persia, British-India and other destinations.

The „Sultania“

But the ex-“Fürth” went through more changes: In 1920 she was sold to British-India, was renamed “Sultania”, and was used as a liner in the Persian Gulf. I found evidence that in 1925 she came back to Europe (Hamburg and London). The last owner of the (floating) vessel was a steamship company in Rangoon (Burma) before it was broken up in 1933.

boiler detail

International Trade

During her life this cargo vessel transported very different freight. This gives an insight into international trade in the beginning of the 20th century between Europe, Australia, the Netherlands East Indies and British India. Accidents, incidents and offences will also be included to illustrate life in this period, too.

Contributions welcome

The blog started in March 2018 with some information but will continue to grow. Further information will follow as soon I have gathered more historical evidence and have had the time to put it online. The project of this blog is purely private and non-commercial driven by interest in history, trade, geography, politics, society, travel and much more. All contributions are welcome and will help to get a better picture of the history of the steamer “Fürth” and her crew.

Most of the content will be in German as the city of Fürth (Northern Bavaria) is a German town; however, all quotations of non-German sources, mainly English, will be kept in the original language. Even if you don’t speak German, don’t hesitate to contact me. I’d be happy to get in touch with you.

* In English sources you’ll find in most cases the spelling “Furth”, sometimes “Fürth” or “Fuerth”.

rigging